Weihnachtsweg
Weihnachten mit Zeitzeugen auf dem Weg sein
Sternenforscher
Wir sind überzeugt: Ein großer jüdischer König kommt zur Welt. Das ist eine Sensation. Nichts hält uns mehr. Wir packen alles zusammen und machen uns auf die weiteste Reise unseres Lebens! Wir suchen diesen neugeborenen König im Palast des jüdischen Königs.
Wo suchen Sie nach der Erfüllung Ihrer Vision?
König Herodes
HERODES DER GROSSE ist mein Titel. Zu Recht. Eingesetzt vom römischen Kaiser nutze ich die Umstände geschickt für mich. Politik und Macht sind mein Metier. Spätere Generationen sollen sich an mich erinnern. Ich, der gefeierte Baumeister. Prächtige Paläste und Bauten werden mit mir in die Geschichte eingehen. Festungen bezeugen meine Herrschaft. Und der Zweck heiligt natürlich die Mittel. Sehr irritiert bin ich über den Besuch der Sternforscher aus dem Osten. Sie suchen allen Ernstes einen neugeborenen König! Das treibt mir Zornesröte ins Gesicht! Ich bin der König, sonst keiner. Wer wagt es, etwas anderes zu behaupten?!! Welche Intrigen werden gegen mich geschmiedet?! Das dulde ich nicht. Wollt ihr mich betrügen!? Das wird euch noch leidtun. Ihr werdet mich schon noch kennenlernen! Allen Knaben soll es an den Kragen gehen. Von wegen „neugeborener König“ . Das habt ihr nun davon.
Einem König hilft nicht seine große Macht. Kein Soldat kehrt heil aus der Schlacht zurück, nur weil er so stark ist. Der Herr aber beschützt alle, die ihm gehorchen und auf seine Gnade vertrauen. Psalm 33, 16.18
Auf welche Macht (politisch, wirtschaftlich, ideologisch,…) setzten Sie Ihr Vertrauen?
Ein Soldat
Für wen halten Sie Ihren Kopf hin?
Haben Sie Zweifel an Ihrem Auftrag?
Maria
und Träume wie viele in meinem Alter. Total unspektakulär. Ja, meine Herkunft ist bescheiden. Ich lebe in meiner kleinen Welt. Und nun steht diese Welt Kopf. Nichts ist mehr so wie es einmal war.
Diese Begegnung hat mich umgehauen. Sicher, ich habe nie ernsthaft an der Existenz Gottes gezweifelt. Aber niemals hätte ich damit gerechnet, dass mir diese sonst so unsichtbare Welt so real begegnet.
Oder wie würde es Ihnen ergehen, wenn ein Engel vor ihnen stehen und Sie mit Ihrem Namen ansprechen würde?
Dann noch diese Nachricht! Ich werde den Sohn Gottes gebären! Schwanger von Gott. Das glaubt mir kein Mensch. Sie werden sich das Maul über mich zerreißen. Wie soll ich das Joseph erklären? Wir sind erst verlobt… Und warum ausgerechnet ich? Wie kommt Gott auf mich? Ich bin nicht besonders reich, hübsch, klug…´Doch der Engel hat mir die Gegenwart Gottes gezeigt. So gewaltig und wirklich. Allmächtiger Gott, ich Maria bin bereit. Ich vertraue Dir.
„Der
Engel sprach: Fürchte dich nicht. Siehe, du wirst schwanger werden und einen
Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Der wird groß sein und
Sohn des Höchsten genannt werden…“ Lukas 1,31-32
Können Sie sich vorstellen, dass Gott mit Ihnen ganz persönlich etwas vorhat?
Josef
Dann dieser Hammer! Ein Strich durch meine Rechnung. Meine Verlobte Maria ist schwanger. Ich weiß schon, was Sie denken. Mir geht es nicht anders. Die einzige menschliche Erklärung ist ein anderer Mann. Und das mir! Welche Schande! Das ertrage ich nicht. Das hab ich nicht verdient. Ich bin enttäuscht, wütend und verletzt. Ich will meine Sachen packen und heimlich abhauen. Raus aus der Beziehung, raus aus dieser Stadt.
Wenn da nicht dieser Engel wäre! Ja, sie haben richtig gehört. Ein Engel hat im Traum zu mir geredet. Jetzt weiß ich: Das Kind ist von Gott. Ich muss zu Maria halten. Mit Gottes Hilfe gehen wir zusammen in die Zukunft.
Der Gastwirt
Viele muss ich weiterschicken. Da gibt es manche lange Gesichter. Was kann ich dafür? Mehr Platz hab ich nicht. Ein junges Paar hab ich sogar bei den Tieren untergebracht. Ungeschickt, dass sie ausgerechnet jetzt hochschwanger ist, die Frau. Da sehen Sie mal, wie sozial ich bin. Die können froh sein über ein Dach über dem Kopf. Ich bin ja kein Unmensch.
Engel
Was findet er nur an diesen Menschen? Sie halten sich für schlau und allmächtig. Dabei produzieren sie ständig Zerstörung, Krieg und Hass. Glauben Sie ernsthaft, dass die Menschen aus ihren Fehlern lernen? Haben sie etwa aus der Sintflut gelernt? Sieht nicht so aus. Und doch holt Gott zu einem unglaublichen Rettungsplan aus. Er schickt seinen Sohn als Mensch auf die Erde. Als Baby in einen stinkenden armseligen Stall. Das muss er doch nicht. Hier ist es doch himmlisch. Warum tut er das? Warum setzt er sich diesen unsagbar undankbaren Menschen so schutzlos aus? Und nun sollen auch noch ganz zwielichtige Gestalten von diesem Rettungsplan erfahren. Aber ER muss es ja wissen. Irgendwas muss Gott an diesen Menschen finden. Dann mal los zu den Hirten bei ihren Herden.
„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ Johannes 3, 16
Ein Hirte
Bisher hab ich gedacht, dass Gott sich nicht viel aus uns macht. Doch seit dieser Nacht ist alles anders. Es wird taghell. Himmlischer Gesang von himmlischen Engeln. Sie kommen zu uns. Ausgerechnet zu uns. Gott selber schickt uns seine Engel! Wir bekommen den Schreck unseres Lebens.
Ein Esel
Aber hat mich einer gefragt, wie ich es finde, dass sich auf einmal auch noch zwei Menschen zu uns in den Stall quetschen? Zu allem Überfluss kommt dann auch noch ein nacktes schreiendes Menschenkind zur Welt. Noch einer mehr. Ich habe ja fast Mitleid mit diesem hilflosen kleinen Wurm, den sie Jesus nennen. Aber was ist das für eine nächtliche Ruhestörung! Ich brauche auch meinen Schlaf. Das ist nicht zu viel verlangt. Doch nun ist ein Punkt erreicht, der das Wasser zum Überlaufen bringt. Sie haben mir meine Futterkrippe weggenommen!! Da hört der Spaß auf! Das geht zu weit. Nicht mit mir. Soll sich um das schreiende Menschenbündel kümmern wer mag, die Futterkrippe gehört mir! Hände weg!!
Einige Historiker glauben, dass die Krippendarstellungen mit Ochs und Esel ihren Ursprung in einer Bibelstelle des Alten Testaments hat:
„Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn. Aber Israel kennt´s nicht, und mein Volk versteht´s nicht.“ Die Bibel, Jesaja 1,3
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